Kleines Zungenband – große Wirkung:
Das verkürzte Zungenbändchen bzw. Lippenband ist keine moderne Entdeckung, sondern bereits seit Jahrhunderten in der Literatur bekannt. In den letzten Jahren ist das Thema auch in Deutschland zunehmend in den Fokus gerückt. Dabei geht es nicht nur um die Stillberatung, sondern um eine ganzheitliche Betreuung, die verschiedene Aspekte berücksichtigt.
Was ist überhaupt ein Zungenband und welche Auswirkungen kann es geben?
Das Zungenband (medizinisch: Frenulum linguae) ist eine dünne Gewebefalte, die die Unterseite der Zunge mit dem Mundboden verbindet. Es besteht aus Mundschleimhaut und Gewebefaszien, manchmal auch mit Anteilen von Muskulatur. Diese Struktur liegt in der Mittellinie und beeinflusst die Beweglichkeit der Zunge.
Ein normal entwickeltes Zungenband ermöglicht eine gute Bewegungsfreiheit der Zunge. Wenn das Zungenband jedoch zu kurz oder zu straff ist, kann dies zu funktionellen Einschränkungen wie Problemen beim Stillen, Essen oder Sprechen führen.
Beim Stillen oder auch der Flasche können folgende Symptome auftreten:
Bei der Mutter:
- Schmerzen während des Anlegens
- Wunde oder gereizte Brustwarzen
- Verformungen der Brustwarzen, z. B. mandel- oder lippenstiftförmig
- Erhöhte Anfälligkeit für Milchstau oder Mastitis (auch nur einseitig möglich)
Beim Kind:
- Unzureichende Gewichtszunahme oder extrem gute Gewichtzunahme
- Häufiges oder nahezu ununterbrochenes Stillen
- Blähungen und Koliken
- Bevorzugung der Mundatmung / offene Mundhaltung im Schlaf
- Blasenbildung auf den Lippen
- Zweifarbige Lippen
- Weiße Beläge auf der Zunge
Diese Symptome können darauf hinweisen, dass eine Einschränkung der Zungenbeweglichkeit vorliegt und sollten gezielt abgeklärt werden.
Fortschritte als Prozess: Geduld und Teamarbeit
Im Bereich der oralen Restriktionen ist es entscheidend, die Fortschritte als langfristigen Prozess zu betrachten, der Zeit und Geduld erfordert. Meine Erfahrung zeigt, dass eine kontinuierliche Begleitung über mehrere Wochen und die Zusammenarbeit mit einem interdisziplinären Team zu nachhaltigeren Ergebnissen führt als einzelne Termine.
Orale Restriktionen können häufig zu starken Schmerzen beim Stillen führen. Um diese Beschwerden zu lindern, biete ich die Low-Level-Laser-Therapie an. Du kannst den Softlaser auch mieten! Meine Begleitung als Still- und Laktationsberaterin im Raum München, Fürstenfeldbruck und Dachau umfasst:
- Ausführliche Anamnese
- Zungenfunktionstest
- Unterstützung der Milchproduktion
- Zufüttern (an der Brust)
- Vorbereitung auf die Frenotomie
- Nachsorge nach der Frenotomie (Mobilitätsübungen, Stimulation, AWM)
- Low-Level-Laser-Therapie bei wunden Brustwarzen
- Überwachung der Gewichtsentwicklung
- Emotionaler Support
- Vermittlung an ein umfangreiches Netzwerk von Therapeuten
Mit meinem ganzheitlichen Ansatz und meiner langjährigen Erfahrung sorge ich für eine individuelle Begleitung, die sowohl die Bedürfnisse der Eltern als auch des Kindes berücksichtigt.
Wenn du vermutest, dass dein Kind ein zu kurzes Zungen- oder Lippenband hat, vereinbare gerne einen Termin, um die Situation individuell zu besprechen und fachlich abzuklären. Gemeinsam finden wir eine Lösung, die sowohl dich als auch dein Kind bestmöglich unterstützt.